12. August 2019

Tillschneider: Schulschwänzer Mores lehren!

Einem Bericht der Mit­tel­deut­schen Zei­tung zufol­ge hat sich die Zahl der sog. „Schul­ver­wei­ge­rer“ – also jener Schü­ler, die dem Unter­richt wie­der­holt uner­laubt fern­blei­ben – in Sach­sen-Anhalt zwi­schen 2014 und 2018 nicht nen­nens­wert ver­rin­gert. Wur­den 2014 lan­des­weit 4.523 Ord­nungs­wid­rig­keits­ver­fah­ren wegen Schul­pflicht­ver­let­zung ein­ge­lei­tet, lag die Sum­me im Jahr 2018 noch immer bei 4.242. Wäh­rend das Land ver­sucht, das Pro­blem durch den punk­tu­el­len Ein­satz von Schul­so­zi­al­ar­bei­tern in den Griff zu bekom­men, for­dert die Gewerk­schaft Erzie­hung und Wis­sen­schaft (GEW), dass jede Schu­le in Sach­sen-Anhalt einen Sozi­al­ar­bei­ter erhält.

Dazu erklärt Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Spre­cher für Bil­dung, Kul­tur und Wis­sen­schaft der AfD-Frak­ti­on im Land­tag von Sachsen-Anhalt:

„Die Regie­rung und noch stär­ker die lin­ke Leh­rer­ge­werk­schaft GEW zei­gen mit ihren jüngs­ten Erklä­run­gen zum Pro­blem der Schul­schwän­zer wie­der ein­mal, dass sie nicht Teil der Lösung sind, son­dern Teil des Pro­blems. Die Ursa­che dafür, dass so vie­le Schü­ler sich an die Schul­pflicht nicht mehr gebun­den füh­len, liegt in einem all­ge­mei­nen Ver­fall des Pflicht­be­wusst­seins. Die­ser Ver­fall wie­der­um geht dar­auf zurück, dass die Poli­tik ver­lernt hat, das kon­se­quent ein­zu­set­zen, was seit Men­schen­ge­den­ken den Sinn für die Pflicht schärft: die Strafe.

Nun auf die gras­sie­ren­de Schul­schwän­ze­rei zu reagie­ren, indem man nach dem Schul­so­zi­al­ar­bei­ter ruft, wird das Pro­blem nicht lösen, son­dern nur dafür sor­gen, dass es uns auf hohem Niveau erhal­ten bleibt. Die Alt­par­tei­en und ihre Gewerk­schaf­ten bezeich­nen Schul­schwän­ze­rei als ‚Schul­ab­sen­tis­mus‘ und sug­ge­rie­ren mit die­sem geschraub­ten Begriff, es han­de­le sich um ein qua­si-patho­lo­gi­sches Phä­no­men. Der Schul­schwän­zer kann nichts dafür, dass er unter ‚Schul­ab­sen­tis­mus‘ lei­det, und braucht einen Psy­cho­lo­gen oder Sozi­al­ar­bei­ter, um sich kurie­ren zu las­sen. Hier wider­spricht die AfD-Fraktion!

Schul­schwän­ze­rei muss wie­der als das betrach­tet wer­den, was sie ist: eine Pflicht­ver­let­zung und ein Ver­stoß gegen das Gesetz, der, wenn er nicht sofort streng geahn­det wird, jun­ge Men­schen den Respekt vor dem Gesetz ver­lie­ren lässt. Was Schul­schwän­zer brau­chen, sind somit kei­ne Kuschel­run­den beim Schul­so­zi­al­ar­bei­ter, son­dern kla­re Ansa­gen sowie eine abschre­cken­de Droh­ku­lis­se. Da Ord­nungs­wid­rig­keits­ver­fah­ren in aller Regel erst nach schier end­lo­sen Gesprächs­run­den mit Eltern und Sozi­al­ar­bei­tern ein­ge­lei­tet wer­den, sind die genann­ten Zah­len nur die Spit­ze des Eis­bergs. Wir müs­sen dafür sor­gen, dass jeder Fall eines wie­der­hol­ten unbe­grün­de­ten Fern­blei­bens vom Unter­richt sofort mit einer Ord­nungs­maß­nah­me geahn­det wird. Der Weg zu Geld­bu­ßen und Jugend­ar­rest muss gene­rell ver­kürzt werden.“